Auslandssemester in Portugal, IST Lisboa

Nach einer langen Pause melde ich mich hier mal wieder zu Wort. Ich habe in der Zwischenzeit viel erlebt und möchte meinen Blog hier etwas auffrischen. Es geht los mit dem Auslandssemester:
Vom Februar 2017 bis Juli 2017 habe ich eine wunderbare Zeit als ERASMUS Student in Lissabon verbracht. Ich bin viel gereist und habe etliche Erfahrungen gemacht, die ich nicht mehr missen möchte.

Highlights waren:

  • Leben in einer 5er multi-kulti WG in Lissabon, ganz Nahe am Tejo
  • Ständig gutes Wetter; Da wurde man als Deutscher fast schon unter Tatendrang gesetzt.
  • Portugiesische Freunde finden und die Familien kennen lernen
  • Surfen
  • Gleitschirmfliegen an den Steilküsten Portugals
  • Azoren, Sao Miguel bereist und ausgekundschaftet
  • Lissabon bei Sonnenuntergang

Hier findet ihr einen Aulsandsemesterbericht

erfahrungsbericht-ist-lisboa-4

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Video: Strömungsabriss mit dem Gleischirm

 Was passiert, wenn der Gleitschirm zu langsam wird?
Die Aufnahmen sind am Idrosee im Sicherheitstraining mit Simon Winkler sowie mit der DHV Jugend am Gardasee entstanden.
Ich möchte euch in diesem Video kurz näher bringen, wie ein Full Stall oder zu deutsch Strömungsabriss mit einem Gleitschirm aussieht und wie man aus diesem Manöver wieder herauskommt.
Bitte bedenkt, dass dieses Video nicht als Handlungsempfehlung gedacht ist, sondern nur ein Überblick über das Manöver geben soll. Bitte besucht ein Sicherheitstraining, wo Euch der Trainer individuell fördern kann. Zudem sollten alle Flüge mit Schwimmweste über Wasser erfolgen.

Fullstall

Das Ziel des Manövers ist ein bewusster beidseitiger Strömungsabriss mit nachfolgendem Rückwärtsflug und kontrolliertem Übergang in den Normalflug.
Da das alles recht schnell erfolgt, unterteilen wir das Manöver in 3 Schritte:
  1. Einleitung: Der Schirm wird angeschaut und mit den Steuerleinen langsam immer mehr angebremst, bis die Flügelenden nach hinten klappen, der Schirm nach hinten wegkippt und aus deinem Gesichtsfeld verschwindet. In diesem Moment unbedingt die Bremsen mit ganzer Kraft nach unten drücken und dort halten.
    ACHTUNG: Das unangenehme Gefühl beim Wegkippen kann dich dazu verleiten, das Manöver in dieser Phase abzubrechen. Dies ist aber unter allen Umständen zu unterlassen, da der Schirm sonst stark nach vorne schießt!
  2. Rückwärtsflug: Gehe nun in kleinen Schritten mit der Steuerleinen immer höher, bis der Schirm sich wieder leicht füllt und etwas ruhiger wird. Halte die Bremsleinen auf dieser Stellung – du befindest dich nun im Rückwärtsflug, dem sogenannten Flyback. Hierbei wird der Schirm von der Hinterkante her angeströmt.
  3. Ausleitung: Die Steuerleinen werden für die Ausleitung gefühlvoll ein Stück nach oben geführt und im letzten Viertel des Weges etwas schneller freigegeben, sodass der Schirm anzufahren beginnt. Schießt die Kappe stark vor, kann durch einen kurzen Bremsimpuls dieses Vorschießen gestoppt werden.
Ich habe dieses Manöver nun ca. 20 mal geflogen, sodass ich das Abrissverhalten meines Schirms kenne. Dann kann man dazu übergehen, direkt nach dem Strömungsabriss an der Kappe mit den Steuerleinen die Flyback-Position zu halten, sodass ein direkter Übergang vom Vorwärtsflug in den Rückwärtsflug erfolgt.

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TinyWhoop! – Die Perspektive einer Fliege

EDIT: VIDEO

 

Einfach mal zwischen den Stuhlbeinen durchheizen oder die Kochzeile wie ein Runway abfliegen. Kurzum Fliege spielen.

TinyWhoop ist ein super kleiner „selbstbau“ FPV-Kopter (Blade Inductrix). Mit einer super kleinen und leichten Platine bestehend aus FPV Kamera sowie 10mW 5,8 GHz Sender bestückt kann man damit jeden erdenklichen Winkel der eigenen oder fremden 4 Wänden erforschen. Das Teil macht sooo viel Spaß! Keine Spalte ist zu klein und keine Ecke langweilig. Und das beste ist, dass die Kombi so leicht ist, dass sie nur schwer kaputt geht.

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Folgendes brauchst Du:

  1. Horizon Hobby Blade Inductrix
  2. Spektrum Fernsteuerung mit DSMX Unterstützung oder mitgelieferte Fernbedienung nutzen
  3. super leichtes FPV-Set (Hyperion 600TVL 5,8GHz)
  4. FPV Empfänger, Bildschirm oder Brille

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Der Aufbau ist denkbar einfach:

  • Kopter binden, Testfliegen, Kamera testen
  • Kamera an Stromversorgung löten (Auf Polarität achten!)
  • Kamera befestigen (mit doppelseitigem Klebeband und Gummiband)
  • (Platine eventuell mit Platinenschutzlack einsprühen, gegen Korrosion und Feuchtigkeit)
  • Spaß haben, Trainieren und Faszination teilen!

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Kleine Hinweise:

  • Sobald der Kopter eingeschaltet ist, müssen die Sensoren kalibriert werden. Dazu den Kopter einfach schnell auf eine feste Oberfläche stellen und für 1-2 Sekunden nicht bewegen. Ist der Kopter flugfertig, leuchtet die blaue LED dauerhaft
  • Immer erst Sender einschalten, dann erst Stromversorgung zum Kopter herstellen. Anders herum gehts nicht.
  • Akkus von Aufklebern befreien spart Gewicht und Frust beim Einschieben des Akkus
  • Die Antenne ist eine zirkular polarisierende Antenne. Eine entsprechende Empfangsantenne (zirkular polarisierend) ist empfehlenswert.
  • Haare verfangen sich schnell in den Rotoren – lieber mal saugen 😉
  • DSC01881

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Verursacht Handy-Strahlung Krebs oder Tumore?

Ich höre meine Mitmenschen und Eltern sagen: „Nachts schalte ich mein Handy immer aus!“ oder „Handys machen Krebs!“

Wenn man nach den Gründen fragt, wird einem häufig die Antwort „Die von Handys und schnurlose Telefonen ausgehende Strahlung kann nicht gut für den Menschen sein!“ gegeben. Nicht ganz zufriedenstellend.

 

Vorsicht und Zurückhaltung neuer Technologien gegenüber ist nicht verkehrt (z.B. Radioaktivität), kann jedoch auch die Lebensqualität einschränken und unnötige Besorgnis und Unwohlsein hervorrufen. In solchen Punkten kann die Physik und Biologie Abhilfe schaffen.

 

Was ist Handy-Strahlung bzw. elektromagnetische Strahlung?

Damit ein Handy mit dem Mobilfunknetz kommunizieren kann, muss es elektromagnetische Strahlung senden und empfangen können. Diese Strahlung ist nichts anderes als eine dreidimensionale Welle aus wechselnd elektrischem und magnetischem Feld (Maxwell).500px-Onde_electromagnetique.svgMaxwell-Gleichungen

Die Frequenz f, mit der dieses Feld schwingt wird in Hertz [1/s] ausgedrückt und hängt proportional mit der Energie dieser Welle zusammen. Die Wellenlänge lambda ist der Kehrwert der Frequenz bezogen auf die Lichtgeschwindigkeit c (c=l*f). Je höher also die Frequenz bzw. je kleiner die Wellenlänge, desto höher die übertragene Energie.

Elektromagnetische Strahlung – Wikipedia

Abgrenzung zu radioaktiver Strahlung

Die Strahlung, die von Handys ausgeht ist nicht ionisierend. Die Feldstärken reichen also nicht aus, um Elektronen aus Atomen oder Molekülen zu entfernen, sodass positive Atomrümpfe (Ionen) zurückbleiben (Ionisation). Ionisierende Strahlung, wie sie z.B. bei Nuklearwaffen genutzt wird, ist bewiesenermaßen schädlich für das menschliche Gewebe. Es handelt sich bei ionisierender Strahlung jedoch nicht nur um (hochenergetische) elektromagnetische Strahlung (Gamma-Strahlung), sondern auch um Heliumrümpfe (2 Protonen, 2 Neutronen – Alpha-Strahlung), um Elektronen (Beta-Strahlung) oder um Neutronenstrahlung.

Einheit für ionisierende Strahlung ist 1 Gray [J/kg] und 1 Sv (Sievert) [J/kg] wobei die Schädlichkeit in Äquivalentdosen (Dosis plural) umgerechnet wird.

Das elektromagnetische Spektrum

lichtspektrum

Die Strahlung, die von Mobiltelefonen ausgeht liegt zwischen 0,9GHz und 5,8 GHz bzw. 33,3cm und 5,2cm. Damit ist sie im Bereich der Mikrowellenstrahlung angesiedelt. Das Handy sendet also ähnliche Strahlung aus wie die Mikrowelle in der Küche, nur etwa 1000fach schwächer.

Die Ausbreitung solcher Wellen ist stets räumlich, häufig gerichtet. Ihre Energie nimmt mit dem Abstand zum Quadrat ab. D.h. in einer Entfernung von 2m misst man nur noch 1/4 der Feldstärke wie in 1m Entfernung zur Strahlungsquelle.

(Abstandsgesetz)

Auswirkungen auf menschliches Gewebe

Die elektromagnetische Strahlung wechselwirkt mit Materie und nimmt beim Durchdringen dieser exponentiell in Intensität ab. Im Gegenzug wird die dissipierte Energie der Welle im Gewebe in Wärme umgewandelt – die Temperatur kann leicht ansteigen.

Die absorbierte Leistung (Energie pro Zeit) des menschlichen Gewebes wird in der Medizin und Biologie als Wert für die Belastung und Schädigung des Gewebes gesehen.

Der SAR-Wert (Spezifische Absorptionsrate) bemisst eben diesen Sachverhalt. Die Größe kann über die Feldstärke, die Stromdichte oder die Temperaturerhöhung im Gewebe gemessen werden und wird in Watt pro Kilogramm [W/kg] angegeben.

Der gesetzlich zulässige Grenzwert von 2,00W/kg und die Messvorschriften sind in der Norm EN 62209-1 festgehalten.

Wissenschaftliche Studien – Schädlich ja oder nein?

Ob nun die nicht-ionisierende Strahlung dem Menschen schadet ist bisher nicht eindeutig geklärt.

Artikel der WHO zum Thema Mobilfunkstrahlung

Kurzzeitig 

Kurzzeitige schädliche Effekte konnten in zahlreichen Studien bisher nicht festgestellt werden. Die vernachlässigbar geringe Erwärmung der hauptsächlich aus Wasser bestehenden menschlichen Zellen fügt diesen keinen Schaden hinzu.

Langzeit

Das Problem an Langzeitstudien in diesem Bereich ist, dass die Handys erst in den späten 90er Jahren Einzug gehalten haben und erst seit ca. 2005 sehr populär geworden sind.

Man konzentriert sich hauptsächlich auf eine Verbindung von Handystrahlung zu Tumoren im Hirn (Gliome – Sammelbegriff für Gehirntumore des Zentralnervensystem). Da Hirntumore mit Wahrscheinlichkeiten von 3 aus 100.000 Menschen pro Jahr auftreten, sind gewöhnliche Studien, wo t.B. 50.000 Testpersonen über lange Zeit beobachtet werden, aufgrund der sehr geringen Wahrscheinlichkeit der Erkrankung nur mit sehr großem finanziellen Aufwand durchführbar.

Stattdessen bedient man sich in den meisten Studien der Fallkontrollstudien.

Dabei werden zu bereits mit Gehirntumoren diagnostizierten Personen möglichst gleiche Partner ausgewählt und Unterschiede im Verhalten und den Lebensgewohnheiten untersucht. Aufgrund der gewählten Versuchsanordnung gibt es ein deutlich höheres „Grundrauschen“ bzw. Zufälligkeit, sodass geringe Differenzen in z.B. der Handnutzung nicht eindeutig als Ursache der Erkrankung zugeordnet werden können.

Mehr dazu gibt es hier zu lesen. 

 

Schlussfolgerung

Eine klare Abhängigkeit zwischen Handystrahlung und Gehirntumoren ist weder aus der schwedischen, aus der amerikanischen noch aus der britischen Studie mit einer Millionen Frauen zu erkennen.

Anstatt die häufig gegenstandslose Diskussion über angeblich schädliche Strahlung anzuheizen, sollten wir stattdessen die Gefahren von Handys im Straßenverkehr und als Ruhestörer in den Fokus rücken. Die Zahl der Toten, verursacht durch diese Folgen des Informationszeitalters sind deutlich gravierender.

 

Video

Dieses Video war u.A. die Inspiration für diesen Artikel und trägt die Kernaussage treffend vor. (Video in englisch)

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Wasserlandung mit dem Gleitschirm

Es war einer dieser Tage, an die man sich länger erinnert. Wenige Tage nach dem Kauf meines neuen Gleitschirms ist mir das erste Mal bewusst geworden, wie gefährlich Gleitschirmfliegen sein kann. Ich bin durch einige Fehler am Ende im Wasser gelandet.

Anders als beim Fußball oder Skifahren sieht man die Gefahr beim Gleitschirmfliegen nicht – die Luft selbst ist nun mal (annähernd) transparent. So können Luftbewegungen nur rückschlüssig vom Gelände und Wolkenbildern abgeleitet werden.

Zudem besteht das Problem, dass kleine Fehler keine unmittelbaren Konsequenzen haben. Solange man mit beiden Beinen wieder auf dem Boden steht, scheint ja nichts schlimmes vorgefallen zu sein. Ob man nun nur haarscharf einer Katastrophe entkommen ist, wird einem gerade als Anfänger leider selten klar.

Umso wichtiger ist es, seine Erfahrungen anderen mitzuteilen – so schärft man die Wahrnehmung und kann präventiv auf ähnliche Situationen vorbereiten.

Ich habe versucht meine Eindrücke von meiner Wasserlandung hier festzuhalten. Bitte kommentiert, damit die nächsten Videos besser werden.
Hier findet ihr den geloggten Flugpfad.

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Was gibt ein (durchschnittlicher?) Student jährlich aus?

Ich habe vergangenes Jahr (2015) alle Ausgaben aufgeschrieben.
Die Verteilung der ca. 12.800€ gliedert sich wie folgt.
Ausgaben_2015Man kann klar sehen, wo absolut gesehen großes Sparpotential liegt.

Alle vertraglichen Ausgaben (Miete, Strom, Gas, Mobilfunk, Festnetz, Autoversicherung, Modellflugversicherung etc.) machen 61% meiner Ausgaben aus – die Nahrungsmittel, sowohl meine Einkäufe als auch Mensa-Besuche, gerade einmal 11%. Damit bin ich mit ca. 117€ für Nahrungsmittel bzw. 3,89€ pro Tag sehr sparsam. Möglicherweise etwas zu sparsam.

Meine Urlaube (6 Wochen gesamt)  haben im Schnitt nur 1000€ pro Monat gekostet – witzigerweise leicht günstiger als das tägliche Leben in den eigenen vier Wänden.

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iFollow – stabilisierte Hinterherflugkamera für den Gleitschirm

Gleitschirmfliegen (Paragliding) ist seit knapp zwei Jahren mein Lieblingssport.
Um die atemberaubenden Momente auch mit anderen teilen zu können bin ich stets auf der Suche nach neuen Kameraperspektiven.
Die Idee ist eine Hinterherflugkamera mit einer aktiven Stabilisierung auszustatten.
Die Kamera hängt von der Endleiste des Schirms an einer dünnen Leine bis zum Gurtzeug herunter. Die grobe Richtungsführung wird über einen Federball oder Leitwerk an einem langen Stab gewährleistet.
Ohne Stabilisierung ergibt sich durch die Wirbel hinter dem Gurtzeug stets eine unruhiges und wackeliges Bild.
Um dem entgegenzuwirken musste eine aktive Stabilisierung her, die zumindest Roll- und Nickbewegungen ausgleichen kann. Die Technik für das sogenannte „Brushless-Gimbal“ entstammt dem Drohnen-Bereich und wird seit ca. 3 Jahren für die Kamerastabilisierung unter Flugrobotern/Multikoptern eingesetzt.
 IMAG0427
Aufbau
Der Aufbau besteht aus:
  1. Gerüst aus CFK (Kohlefaserverstärkter Kunststoff) [Eigenbau]
  2. Antenne mit Federball zur Richtungsführung [hatte ich noch zu Hause]
  3. zwei Brushless-Gimbal-Motoren [$14,90]
  4. Regelungselektronik [179€]
  5. Servotester zum Einstellen des Kamerawinkels [$4,48]
  6. Akku und Befestigung [$6,55]
Die Elektronik, die ich verwende lautet SimpleBGC und besteht aus einem Treiberboard für die Motoren und einer IMU (inertial measuring unit), dem Sensor. Das alles lässt sich mit etwas Erfahrung und Zeit sauber einstellen.
Kosten für das Gesamtprojekt belaufen sich auf ca. 240€ ohne die GoPro 3 Black Edition, die hier verwendet wurde.
 Bildschirmfoto 2015-06-20 um 22.09.56
Praxistest
Der Praxistest fand an der Dune du Pilat, Juni 2015 statt. Der Sand hat sich leider etwas in die Motoren gesetzt, sobald die Kamera den Boden berührt hat. Im Bergigen oder auf Gras sollte das jedoch kein Problem darstellen.
 
Verbesserungen
Das ganze war ein erster Versuch, daher gibts ein paar Verbesserungen:
  1. Den Sensor exakt kalibrieren (sonst zieht sich der Horizont leicht schief oder Drift tritt auf)
  2. Drei Achsen stabilisieren: Die Gier-Achse ist noch etwas wackelig, diese zu stabilisieren würde deutlich mehr Ruhe bringen
  3. Staubdicht bzw. geschütztes Gehäuse konstuieren
  4. Ladeanschluss für die GoPro vorsehen
Bei Fragen bitte einfach einen Kommentar hinterlassen.

Ähnliche Projekte:

Armin Harich hat ein Brushless-Gimbal auf einen Helm montiert:

Alpine Hyperlapse von Brett Hazlett:

 

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Effizient Lernen – 10 Tipps zum Lernen

Ich befinde mich nun im 4. Semester des Maschinenbau Studiums an der RWTH Aachen. In der Zeit habe ich mich häufig gefragt, ob ich meine Zeit sinnvoll und effizient nutze.
Motiviert ist diese Fragestellung durch chronischen Zeitmangel, den man als Student durch das Studium, den Nebenjob, den vielen Hobbys und das Pflegen sozialer Kontakte hat.

Im folgenden möchte ich nun einige Zeilen über meine Erfahrungen und Erkenntnisse über das effiziente Lernen schreiben. Viele interessante Konzepte sind aus dieser Vorlesung von Marty Lobdell – „Study Less Study Smart“ gezogen.

1. Pausen einlegen

Der durchschnittliche Erstsemestler bzw. Studienanfänger/in kann sich 25min konzentrieren, bevor ihm die Konzentration entgleist und die Effizienz merklich sinkt. Effizienz heißt im Allgemeinen Nutzen pro Aufwand.
Wie nun kann man diesen Konzentrationseinbruch verhindern? Rechtzeitige Pausen!

Am besten, wenn man eine oder zwei Aufgaben gelöst hat, einfach 5min Pause einlegen. Kurz mit dem Lernpartner rede, mit dem Smartphone kurz dem Lernstoff entfliehen, Kaffee oder Wasser trinken oder auf Toilette gehen.

Danach gehts mit guter Konzentration weiter. Dieses Prozedere kann man häufig wiederholen. Manchmal empfiehlt es sich auch eine längere Pause zu machen.

2. Wo sollte ich studieren?

Diese Frage ist sehr entscheidend. So wie das Schlafzimmer die primäre Funktion „schlafen“ hat oder in der Küche das Essen zubereitet wird, so muss es auch einen Raum oder Platz für das Lernen geben. Empirisch ist eine stille Bibliothek optimal, in der geringe Ablekungen und hohe Konzentration vorherrschen.

Ein Lernen im Schlafzimmer verleitet in späten Stunden oder müden Tagen dazu, zu schlafen oder sich mit sonstigen Dingen zu beschäftigen. Im Esszimmer/Küche wird man eher zum Yoghurt oder den Chips greifen.

3. Nicht genug Zeit?

Wir alle haben 24h pro Tag, 168h pro Woche. Wie man diese nutzt hat man größtenteils selbst in der Hand.
Häufig gibt es „Totzeiten“ wie z.B. Zugfahren, warten auf den Bus, „Chillen“ und sogar essen, die man nutzen kann, um seine Lernzeiten zu erweitern.

Persönlich hilft es mir immer sehr das Lernen, besonders in den Klausurenphasen, als „Job“ zu sehen. Man plant seinen Lern-Tag  auf eine viertel Stunde präzise durch und verliert sich dadurch nicht in Details, sondern gewinnt Überblick über das zu Lernende. Das erreichen dieser gesetzten Zeit-Ziele bringt Zuversicht und macht Freude. Dabei kann man täglich seine „Berechnungsfehler“ bei der Planung neu korrigieren und den eigenen Zeitaufwand bewerten.

4. Anfangen!

Frühzeitig planen und ohne große Umwege beginnen zu lernen. Ich erwische mich häufig dabei, fleißig die Vorlesung zu besuchen, aber die Übungsaufgaben nicht zu rechnen. Das in der Vorlesung gehörte ist am Ende des semesters nichts weiter als eine bloße Erinnerung und ist nicht in „Fleisch und Blut“ übergegangen.

Deshalb: Wenn du’s nicht kapierst, geh‘ Heim und probier’s!

5. Schlafen

Wer viel lernt braucht viel Schlaf, um das Gelernte in das Langzeit-Gedächtnis zu transferieren. Empfehlenswert sind ca. 8h.

6. Wer schreibt, der bleibt

Es ist essentiell, während der Vorlesung Notizen zu machen. Seinen es zusätzliche Erklärungen und Hinweise in ein Skript oder ganzheitliche Notizen, die Transferleistung trägt stark dazu bei, die Konzepte in das permanente Gedächtnis zu speichern.

Sehr empfehlenswert ist außerdem kurz nach der Vorlesung oder dem Vortrag in die eignen Notizen zu schauen und gedanklich die gesamten Inhalte noch einmal durch zu gehen. Dabei bekommt der Stoff noch einmal Tiefe und Unklarheiten werden deutlich.

7. Was lerne ich?

Es gibt einen signifikanten Unterschied in der Lernstrategie, der sich danach richtet, was man lernen muss und will.

Fakten. Fakten lernt man am besten mit Gedächtnisstützen. Davon gibt es drei Arten:

  1. Akronyme (Abkürzungen) – z.B. NATO, BAföG
  2. Sprichwörter – z.B. „wer nämlich mit h schreibt ist dämlich“
  3. Zusammenhängende Bilder

Konzepte. Konzepte oder Methoden sind vielfältig und können nur dann dauerhaft im Gedächtnis bleiben, wenn man ihre Bedeutung und Funktionsweise versteht.

 

8. Wie lerne ich?

Lernen ist immer ein Prozess, in dem Neues mit bereits Bekanntem verknüpft wird. Man könnte zum Beispiel die Bedeutung des Mondes nicht verstehen, wenn man keine Ahnung von Planeten und Gravitation hat. Oder ein Theaterstück nachempfinden, wenn man die Emotionen der entsprechenden Personen nicht selbst bereits erlebt hat.

Daher ist auch die Einordnung des jeweiligen Lernstoffs in das „mentale Bücherregal“ sehr wichtig. Man sollte stets Überbegriffe bzw. das Thema des Gelernten beschreiben und einordnen können, um einen „Speicherplatz“ zu definieren.

 

9. Zusammen lernen

Mit anderen zusammen zu lernen kann deutlich mehr Freude und Erfolg versprechen, als das Lernen alleine.

Zum einen hat man Menschen, die ähnliche Probleme haben, um sich. Diese können Helfen und haben häufig bessere bzw. realitätsnähere Erklärungen für den unverständlichen Stoff. Außerdem stärkt Lernen im Rudel den Wettbewerb und lässt ebenfalls eine „Lernatmosphäre“ entstehen, in der es einem leichter fällt, weiter zu machen.

Besonders vorteilhaft ist, das Erlernte einem Kommilitonen bzw. Lernpartner zu erklären. Denn erst, wenn man den Stoff in seinen eigenen Worten überzeugt vermitteln kann, dann hat man ihn verstanden.

Manchmal kann aber auch ein Lernen alleine deutlich effizienter sein – gerade wenn die Lerngruppe bremst oder unzuverlässig ist.

10. Smartphone lautlos! – Kommunikationskanäle schließen

Smartphone oder Tablet lautlos einstellen und den Laptop zuklappen sind nötige Schritte, um Ablenkungen möglichst gering zu halten. Türe schließen und Schreibtisch aufräumen, sofern man zu Hause lernt.

 

Hier das Video zu der oben genannten Vorlesung von Marty Lobdell – „Study Less Study Smart“.

 

 

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Red Bull X-Alps haben begonnen!

Als Gleitschirmpilot interessiere ich mich nun für Wettkämpfe in diesem Sport.
Eines der härtesten „Rennen“ ist das Red Bull X-Alps, welches heute Mittag begonnen hat. Die 32 Teilnehmer dürfen zum Vorwärtskommen lediglich den Gleitschirm oder ihre Füße benutzen.

Das Ziel ist Monaco, der Startpunkt Salzburg. Auf dem Weg liegen 10 Wendepunkte, die in der Summe 1038km aufspannen.
Wer als Erster Monaco erreicht hat gewonnen.

Versorgt und ermutigt werden die Athleten durch ihre Supporter, die mit dem Auto an den jeweiligen Rastplatz der Sportler fahren und für Schlaf, Essen und Motivation sorgen.

Der Wettbewerb ist auf der offiziellen Event-Website im Live-Tracking ansehnlich aufbereitet und man läuft Gefahr von seiner Arbeit oder Studium abgelenkt zu werden 😉

http://www.redbullxalps.com/live-tracking.html

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RONIT – ein Acrocopter aus CFK

Update – 10.07.15 – nach 30 Flügen

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Ich habe mit dem Acrocopter nun ca. 30 Flüge gemacht und wollte ein kurzes Resümee geben.

Was für eine Maschine!

Die Beschleunigungen sind verrückt! Nachdem ich im GUI der MultiWii Software die Ausschläge (Rate) auf ca. 800°/s Drehraten bei Vollausschlag hoch gezogen habe, ist der Acrocopter sehr sehr wendig. Ich habe eine Weile gebraucht um mich an die Steuerung zu gewöhnen. Jetzt sind dafür aber knappe Flüge übers Feld mit geschätzten 80km/h, 8-fach Drehungen, und spiralförmige Abstiege usw. möglich. Ich kann da noch viel lernen.

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Belastbarkeit

Nach einigen Crashs war es soweit, dass ein Ausleger gebrochen ist. Die Bruchstelle, kurz vor dem Motor habe ich wohl zu klein dimensioniert. Das wird bei der nächsten Überarbeitung verbessert.

Die Motoren sind sehr crashresistent bzw. der Rahmen fängt viel Energie ab. Propeller müssen häufiger getauscht werden.

Es spielt, leicht nachvollziehbar, eine sehr große Rolle auf welchem Untergrund der Copter aufschlägt. In einem Weizenfeld konnte ich viele Abstürze ohne auch nur einen Propeller zu verlieren geschehen lassen. Auf getrockneter und festgetretener Erde oder Steinen fliegen die Fetzen. Zum Training daher lieber eine mittelhohe Wiese oder Felder aufsuchen – dann sind die Kosten gering ;).

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Und ja, der Copter ist sehr portabel, ein immer-dabei Liebling, wenn man ihn fliegen kann.

Idee

Disclaimer: Einige werden es bereits beim Titelbild merken. Das Rahmenkonzept ist von r0sewhite (Rachel) inspiriert und hat deshalb gewisse Ähnlichkeiten. Dennoch flossen eigene Überlegungen und Berechnungen in die Konstruktion ein.
Ich merke zunehmend, wie mir das fliegerische Können entgleitet, wenn ich immer die großen, vollends stabilisierten und GPS-, Kompass- und Barometergestützten Octocopter fliege. Um dem entgegenzuwirken, mein pilotieren auf Vordermann zu bringen und um ebenso einen Flitzer zu besitzen, wie ihn warthox um den Modellflugplatz jagt, entschloss ich mich einen Acrocopter zu bauen. Die Bezeichnung „Acrocopter“ ist selbstbezeichnend und hebt die Agilität hervor.

01_Zeichnung

Konzept

Der Rahmen soll ein „immer-dabei“ Rahmen sein, den man gerne in seinen Rucksack schmeißt und so gern und gut mitnehmen kann. Für wendige Quadrocopter sind 8“ Propeller meiner Meinung nach das Maximum. Der Rahmen wurde eben um diese Größe herum konstruiert.
Zudem sollte er maximale Crashresistenz besitzen, sprich bei hohen Belastungen sich nicht plastisch verformen, wie es die Aluminiumrahmen gerne tun. Deshalb wurde CFK als Werkstoff gewählt.


Elektronik

Die Steuerung soll mit MultiWii erfolgen. Dafür habe ich mir einen Arduino pro micro und den Sensor MPU6050 bestellt – ein gängiges Setup.  (12€)
Die Regler sind die KISS ESC 2 4S 18A v1.1 von Flyduino. Ich verspreche mir durch die leichte und elegante Bauweise, sowie gute Software eine gute Effizienz und Leistung. (75,60€)

Antrieb

Als Motoren verwende ich die MULTISTAR 2213-980 (es gibt mittlerweile eine Version 2), da ich noch zwei hier zu Hause liegen hatte. ($66,20)
Die Propeller sind klassische Gemfan 8“x4,5“ (20,32mmx11,43mm). Diese gibt es auch in einer mit Kohlefasern verstärkten Ausführung (CF), die mehr Stabilität und geringeres Flattern in der Längsachse verspricht.  (4,20€)
Für die Befeuerung der Antriebe verwende ich einen Lithium-Polymer (LiPo) Akku mit 4 seriell geschalteten Zellen (4S) und 1600mAh Kapazität bei einer Entladerate von 20C (36A Belastung dauerfest) Turnigy 1800mAh 4S 20C Lipo.
Auch kommt dieser Akku zum Einsatz, der zwar etwas schwerer ist, aber dennoch größere Flugzeiten ermöglicht: nano-tech 2200mah 4S 35~70C Lipo .
 02_Motor

Rahmen

Der Rahmen ist 6-teilig, um modulbar und damit einfach austauschbar zu sein. Jeweils eine Ober- und Unterplatte aus 1,5mm starkem CFK an die die 4 Arme geschraubt werden, die aus  2,5mm CFK gefräst sind. Verschraubt werden alle Teile mittels V2A M3 Linsenkopfschrauben mit Innensechskant.
 02_Rahmenaufbau
Die Arme besitzen bereits Löcher zur Befestigung der Regler und Kabel mittels Kabelbinder. Alle gängigen Motoren können dank der Langlöcher auf den Rahmen geschraubt werden.
Unten findet je nach Akkugröße und Flugrichtung der Battery-Strap bzw. das Klettband zur Befestigung des Akkus platz.
 04_Battery_Strap
Die Bohrungen auf der Oberplatte passen für Platinen mit 45mm Lochabstand als auch für 30mm Lochabstand. Damit sollten alle gängigen Flugsteuerungen auf diesen Rahmen passen (z.B Mikrokopter Fl-Ctrl., MW32, KK-Board etc.).
Eine mechanischen Schutz der Steuerung wird in naher Zukunft folgen.

Aufbau

Der Aufbau gestaltet sich denkbar einfach.
Zunächst alle Rahmenelemente miteinander verschrauben. Dabei kann schon jetzt ein Akkukabel (je nach verwendeter Größe) von der Mitte des Rahmens herausgelegt werden. Ich verwende zum Schutz der Litzen noch einmal Gewebeschlauch.
Nun folgen die Antriebe. Die Kabel müssen entsprechend der Regler gekürzt werden und mit den Reglern verlötet werden. Dabei die Drehrichtung beachten. Sollte man sich nicht sicher sein, diesen Schritt erst am Ende ausführen!
02_Motoren_gekürzt
Die KISS Regler habe ich erst am Ende eingeschrumpft – die Drehrichtung ist dort jedoch einfach mittels Jumper umkehrbar.
Die Regler und Leitungen müssen mittels Kabelbinder am Rahmen fixiert werden. Dabei keine Kabel quetschen oder unter Spannung festziehen.
 03_Regler_Antrieb
Um allen Reglern Strom zuzuführen muss jeder mit der Akkuleitung verlötet werden. Dazu alle Litzen einer Polarität verdrillen und zu einem „Knoten“ verlöten, nach Bedarf (LEDs, Spannungsregler) noch weitere Leitungen herausführen, alles einschrumpfen und verstauen.

Nun sollte die Steuerung in der Mitte mit korrekter Ausrichtung eingebaut werden. Dafür die Signalkabel der Regler ggf. kürzen und an die Steuerung anlöten oder stecken. Die Steuerung mit Strom versorgen (5V mittels Spannungsregler oder direkt Bordspannung). Hier der Verdrahtungsplan für einen Arduino Micro über den I2C Bus mit der MPU6050, wie er von mir verwendet wurde.

wire_plan_arduino_pro_mirco

Weiter muss nun der Stecker an der Leitung zum Akku hin angelötet werden. Hier sauber arbeiten und gut schrumpfen, da der Stecker durch das häufige Stecken Belastungen ausgesetzt ist. Die Leitung oben mit einem Kabelbinder vom Zug entlasten.
 04_Akku-Kabel
Schlussendlich muss der Empfänger einen Platz finden und die Antennen möglichst 90° versetzt an den Auslegern unten entlang geführt werden. Je weitere die Antennen vom CFK entfernt sind, so geringer die abschirmende Wirkung.
 

Einstellungen

Nun, da alles angeschlossen ist, kann die Flugsteuerung mit der aktuellen Software bespielt und die Laufrichtung der Motoren überprüft werden. Auch die Steuersignale sollten geprüft werden.
Bei Verwendung der MultiWii Plattform kann die kostenlose Software MultiWiiConf genutzt werden, die als vollständiges GUI das Einstellen erleichtert.
07_GUI
Sind die Propeller montiert, kann ein erster Test gemacht werden. Dabei den Copter fest in der Hand halten und von der Drehebene der Propeller Abstand halten. Reagiert der Copter in der gewünschten Richtung? Vibriert der Rahmen stark? Wie sehen die Sensorwerte aus?
Je nach verwendeten Propellern sollten diese gewuchtet werden, um Vibrationen, die den Sensoren Probleme bereiten, zu vermeiden.
Passt alles ist der Copter bereit für den Erstflug. Den Laptop mitnehmen und vor Ort die PID-Regler den eigenen Wünschen anpassen (MultiWii).

Viel Freude beim Fliegen!

Downloads

Da ich zunächst kein gewerblichen Zweck mit dem Acrocopter verfolge, stelle ich die Zeichnungsdatei gerne dem Interessierten zur Verfügung. Gewerblich dürfen die Zeichungen nicht genutzt werden.

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